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Roswitha Bössenroth

Roswita Bössenroth

Tänzerin

Roswita (Roswitha) Bössenroth wurde am 30.9.1901 in Châtelaillon geboren, einer kleinen Gemeinde an der Atlantikküste Frankreichs. Sie ist die erste von drei Töchtern von Margaretha Skalweit und dem Künstler Carl Bössenroth. Die Familie hielt sich zunächst in Bozen und anschließend in Polling und in Planegg auf. 1905 schloss Carl Bössenroth die Ehe mit Margaretha Skalweit. Im darauffolgenden Jahr zog die Familie von München ins Künstlerviertel von Dachau, wo er sich ein Wohnhaus mit Atelier errichtete. Carl Bössenroth entwickelte dort Tempera-Pastell-Farben, die er sich patentieren ließ. 1910 kehrte die Familie nach München zurück. In diesem künstlerischen Umfeld wuchs Roswita Bössenroth auf und schlug eine tänzerische Laufbahn ein. Über ihre Ausbildung ist nichts bekannt. Im September 1916 gab sie mit 15 Jahren in Eckernförde im Rahmen einer Benefiz-Veranstaltung für das Rote Kreuz eine »Darbietung von klassischer Tanzkunst«. FN1 Ihre Mutter begleitete sie auf dem Klavier. Nachweislich trat sie an den Stadttheatern in Bozen und in Konstanz auf und gelegentlich in der von Andreas Scheller und dem Architekten Paul Theodor Etbauer FN2 gegründeten Münchener Tanzgruppe, die ihren Sitz in Hamburg hatte und von 1920  bis 1924 existierte. Ihren Ehemann, den Tanz- und Theaterfotografen Hanns Holdt, lernte sie vermutlich in München kennen, wo auch die Verlobung im Dezember 1920 stattfand. In Eduard Reinachers Roman »Bohème in Kustenz« bildet sie die Vorlage für die Romanfigur Amanda Räuber. Sie starb bereits im Jahr 1929. (B.O.)

1 Uwe Beitz: »Gottlieb Albert Carl Bössenroth 1863 bis 1935 – Zwischen Alpen und Ostsee«. Katalog zur Ausstellung im Museum Eckernförde vom 25. Juni bis 20. August 2000. (Schriften des Museums Eckernförde; Band 1). Hrsg. von der Stadt und dem Heimatmuseumsverein Eckernförde e.V., Eckernförde 2000. Ich danke Frau Nele Kaphengst FSJ Kultur Museum Eckernförde/Künstlerhaus Otte für ihre Auskunft zu Roswitha Bössenroth.

2 Karl Toepfer: »Empire of Ecstasy: Nudity and Movement in German Body Culture, 1910-1935«. Berkeley: (University of California Press)  1997, S. 238.

Roswita Bössenroth in »›Arabeske‹ von Debussy« | Foto: Hanns Holdt, München | Ansichtskarte, Motiv Nr. 7480, Verlag Hermann Leiser, Berlin | © Deutsches Theatermuseum, Archiv Hanns Holdt

Roswita Bössenroth in »›Arabeske‹ von Debussy« | Foto: Hanns Holdt, München | Ansichtskarte, Motiv Nr. 7480, Verlag Hermann Leiser, Berlin | © Deutsches Theatermuseum, Archiv Hanns Holdt

Roswita Bössenroth, fotografiert von Hanns Holdt | Fotoabzug mit einkopiertem Beschriftungsfehler | o. J | © Privatsammlung, Berlin

Roswita Bössenroth, fotografiert von Hanns Holdt | Fotoabzug mit einkopiertem Beschriftungsfehler | o. J | © Privatsammlung, Berlin

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