Cover der Kunst- und Literaturzeitschrift »Jugend« Nr. 38, 1904 – Der Münchner Malerfürst Friedrich August von Kaulbach hatte Duncan bei ihrem Debüt 1902 mehrfach skizziert.
Ablaufplan
Eintritt frei.
Information und Anmeldung:
kontakt@munich-dance-histories.de
Konzept: Thomas Betz, Barbara Galli-Jescheck, Brygida Ochaim
Texte und Recherche: Thomas Betz und Brygida Ochaim
Produktionsleitung: Barbara Galli-Jescheck
Das Projekt wird in Kooperation mit Munich Dance Histories, den Münchener Kammerspielen, der Kunsthalle München, dem Deutschen Theatermuseum München sowie dem Tanz Büro München realisiert und ist gefördert vom Bayerischen Landesveband für zeitgenössischen Tanz.
Termine (noch unter Vorbehalt)
Samstag, 02.11.
15–15:20 Kammerspiele
15:40–16:00 Deutsches Theatermuseum
16:30 Kunsthalle
Freitag 08.11.
15:00- 15:20 Kammerspiele
15:40-16:00 Deutsches Theatermuseum
16:30 Kunsthalle
Samstag, 23.11.
15:00–15:20 Kammerspiele
15:40–16:00 Deutsches Theatermuseum
16:30 Kunsthalle
Montag 09.12.
11:00–11:20 Kammerspiele
11:40–12:00 Deutsches Theatermuseum
12:30 Kunsthalle
Freitag, 20.12.
15:00–15:20 Kammerspiele
15:40–16:00 Deutsches Theatermuseum
16:30 Kunsthalle
Treffpunkt: Start ist im Foyer der Münchner Kammerspiele, Maximilianstraße 26, 80539 München. Wir bitten 15 Minuten früher da zu sein. Die Tour führt von dort zum Deutschen Theatermuseum und endet mit einem Besuch in der Kunsthalle München. Nach der Führung kann die gesamte Ausstellung in der Kunsthalle mit dem Tourticket besichtigt werden.
Dauer: ca. 2 Stunden
Preis: 25 Euro, ermäßigt 18 Euro
Teilnehmer:innenanzahl: max. 20
Tickets: Das Ticket kann demnächst online unter www.kunsthalle-muc.de oder an der Kasse der Kunsthalle erworben werden. Ein gültiges Ticket ist beim Treffpunkt in den Münchner Kammerspielen sowie in der Kunsthalle vorzuzeigen.
Hinweis: Die Touren werden durch Talk-Formate in Kooperation mit dem Deutschen Theatermuseum München ergänzt.
Dance history tour
Tanz und Jugendstil in München
Tänzerische Bewegung war ein zentrales Ideal der Philosophie Friedrich Nietzsches wie auch der Kunst- und Lebensreformbestrebungen des Fin de Siècle. Tanz und Tanzen waren – neben dynamischen organischen Formen – auch ein zentrales Motiv und eine Leitmetapher des Jugendstils, der sich radikal abkehrte von den verbrauchten Zitaten und Konventionen des Historismus, um einen neuen, »modernen« Stil zu erschaffen. Diese »Art Nouveau« propagierte in den Künsten, in der Architektur und in der Gestaltung aller alltäglichen Dinge eine Verschmelzung von Kunst und Leben.
In München eröffnen im Oktober 2024 zwei Ausstellungen spezielle Rückblicke auf diese Epoche: »Jugendstil. Made in Munich« (25.10.2024 – 23.3.2025) in der Kunsthalle München widmet sich in umfassender Weise der Rolle Münchens als Wiege des Jugendstils in Deutschland und der ganzen Breite der damals entworfenen Designs und diskutierten Lebensfragen; »Kunst und Bühne. Spielorte des Münchner Jugendstils« (17.10.2024 — 23.3.2025) im Deutschen Theatermuseum München beschäftigt sich exemplarisch an fünf Beispielen mit der Reform der Bühnenkunst nach 1900, basierend auf neuen Sehgewohnheiten und Raumerfahrungen.
Munich Dance Histories plant zu diesem einmaligen Anlass eine Sonderausgabe des erfolgreichen performativen Formats »DANCE History Tour«. Die für kleine Gruppen individuell gestaltete Tour führt zu zwei bedeutenden Orten des Jugendstils in München und besucht beide Ausstellungen. Vor konkreten Exponaten sowie anhand zugespielter Bilder und Texte werden Verbindungen historischer Personen und Diskurse nachgezeichnet. Die Guides rufen Tanzereignisse und deren Resonanzen ins Gedächtnis und eröffnen neue Blicke auf historische Konstellationen, die sich speziell in München exemplarisch nachzeichnen lassen.
So veranschaulicht dieses Vermittlungsformat von Tanzwissen in Form einer dialogischen Tour – im Umfeld des Jugendstils – die Entstehung einer völlig neuen Kunstform, des »modernen Tanzes«, um 1900 und erinnert an spektakuläre Gastspiele berühmter Tänzerinnen wie Isadora Duncan sowie die Entwicklung der freien Tanzszene in München.
Im Kontext der Körper-, Lebens- und Kunstreformen der Zeit nimmt der moderne Tanz insofern eine besondere Stellung ein, als hier – in radikaler Abkehr vom Ballett und in Abgrenzung zu den Show-Nummern der Variétés – eine völlig neue Tanzkunst etabliert wurde. Die neuen »freien« Tänzer:innen/Choreograph:innen mit ihren individuellen Kunst-Schöpfungen mussten sich Auftrittsmöglichkeiten und ein Publikum erobern, bei der Kritik Anklang finden und im Diskurs etablieren. Dabei knüpften sie an gängige ästhetische Vorstellungen an oder rebellierten in ihrer Kunst und Lebensführung und bildeten Allianzen mit der Avantgarde. Ein spannendes Kapitel Münchner Kulturgeschichte.
Eine Produktion von Munich Dance Histories in Kooperation mit dem Deutschen Theatermuseum München, der Kunsthalle München, den Münchner Kammerspielen und dem Tanzbüro München. Diese Veranstaltung wird ermöglicht durch den Bayerischen Landesverband für zeitgenössischen Tanz (BLZT) aus Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst.