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Kunst-Salon Littauer

Der Kunst-Salon Littauer mit seinen elf Schaufenstern am Odeonsplatz präsentierte Kunst, Reproduktionen und edles Kunsthandwerk. Hier hatte 1896 der Designer Hermann Obrist mit abstrakten Stickereien in München den Jugendstil eingeläutet. Er ist das Vorbild für den – als »Schönheitsgeschäft« unter dem Namen »Blüthenzweig« firmierenden – Schauplatz des ersten Kapitel von Thomas Manns 1902 erstmals gedruckter Novelle »Gladius Dei«, die den Glanz der Kunststadt schildert (»München leuchtete.«) und die ideologischen Verstrickungen dabei. Dort steht ein neues erotisches Madonnenbild, das in aller Munde ist, als veredelte Fotoreproduktion zum Verkauf. 

Neben Kunstbüchern und Buchkunst gab es bei Littauer auch Fotografien zu erwerben: Porträts der königlichen Familie und Rollenbilder von Hofschauspielern oder gastierenden Stars. Der junge Dichter Hans Brandenburg kaufte hier 1908 die Fotoserie der Schwestern Wiesenthal und begann damit seine Karriere als Tanzpublizist. 

Kunst-Salon Littauer

Odeonsplatz, Haus Nr. 2: Kunst-Salon Littauer | Fotografie von Ferdinand Finsterlin, München, Albuminpapier (ca. 1890) | Sammlung Betz, © Munich Dance Histories

Kunst-Salon Littauer

Kunst-Salon Littauer | Annnonce in: »Offizieller Führer durch München des Verbandes Münchner Hoteliers e.V. […]«, München 1912/13, S. 135 | © Sammlung Betz

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