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Maud Allan

Betty Baaron Samoa 

Mitarbeiterin Rudolf von Labans

Betty Baaron Samoa wird – als Name und im Bild – tanzhistorisch erstmals identifiziert in den Erinnerungen von Suzanne Perrottet: »Ein bewegtes Leben« FN1. In den Überlieferungen von und zu Rudolf von Laban erscheint sie als dessen Dienstmädchen bzw. Kindermädchen – und als Tänzerin: »Betty war als Tänzerin sehr begabt.« FN2

Auf Fotografien abgebildet ist sie – ohne Namensnennung wie bei allen Schüler:innen Labans – in Fritz Winthers Buch »Körperbildung als Kunst und Pflicht«, das 1914 beim Münchner Delphin-Verlag herauskam und mehrere Auflagen erlebte. Hier sind erstmals überhaupt Fotos von Labans Schule publiziert, die Fotos stammen vermutlich von Hanns Holdt; Betty Baaron Samoa ist hier in Gruppenaufnahmen zu sehen, aber auch in einer ganzseitigen Abbildung als Akt, mit rassistischer Beschreibung in der Bildunterschrift. 

Auch beim Sommeraufenthalt der Labanschule 1914 auf dem Monte Verità am Lago Maggiore ist Betty Baaron Samoa präsent und aktiv, wie Fotos von Johann Adam Meisenbach zeigen, die im Nachlass von Suzanne Perrottet überliefert sind. FN3 Schwarz-Weiß-Abzüge finden sich in einem privaten Fotoalbum Hans Brandenburgs FN4, der die Aufnahmen teils in der zweiten Auflage seines Buches »Der moderne Tanz« abdruckte. 

Zur Publikations- und Diskursgeschichte dieser Fotografien vgl. Katja Schneider: »›Eine dunkle Halb-Münchnerin‹? Zu Archiv, Diskurs und Pragmatik«. In: Micha Purucker / Daniela Rippl / Katja Schneider (Hgg.): »Housing the Temporary. Zugänge zur eigenen Geschichte. Tanz, Performance, Archiv«. München (Allitera Verlag), erscheint 2023. (T.B.)

Gruppenbild mit Betty Baaron Samoa (vorne) von Johann Adam Meisenbach (1914) in Brandenburgs Fotoalbum | auch abgedruckt in Hans Brandenburg, »Der moderne Tanz«, München (Georg Müller) 1917, Bilderanhang S. 71 | Nachlass Hans Brandenburg im Monacensia Literaturarchiv München, © Münchner Stadtbibliothek / Monacensia, HB F 19.

  1. Suzanne Perrottet: »Ein bewegtes Leben. Texte und Bilder bearb. und ausgewählt von Giorgio J. Wolfensberger«. Weinheim, Berlin 1995, S. 111
  2. Perrottet (1995), ebd.
  3. Die Fotografien befinden sich heute in der Bibliothek des Kunsthaus Zürich. Ein Korpus online verfügbar unter: https://opac.kunsthaus.ch/libero/WebOpac.cls VERSION=2&ACTION=PAGE1&RSN=&DATA=ZUR&TOKEN=CPEXQKPjZS8490&Z=1&SET=3 [Abruf: 18.3.2022].
  4. Nachlass Hans Brandenburg im Monacensia Literaturarchiv (Signatur HB F 19)
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